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MEGGLE-Gruppe setzt auf Wasserstoff

Einen bedeutenden Schritt in Richtung emissionsreduzierte Zukunft stellt die Energiepartnerschaft von MEGGLE, bayernets GmbH, Bayerngas GmbH, RAG Austria AG und Shell Energy Deutschland GmbH dar. Erklärtes Ziel des gemeinsamen Projektes „H2 cross border“ ist es, eine Wasserstoff-Lieferkette über Österreich nach Bayern aufzubauen und damit die Voraussetzungen für den weiteren Weg in die Zukunft mit Wasserstoff zu schaffen sowie die notwendigen Adaptierungen zur Abwicklung auf gesetzlicher und operativer Ebene aufzuzeigen.

Immer mehr Unternehmen, insbesondere im energieintensiven Bereich, stellen nach und nach auf den vielseitig einsetzbaren Wasserstoff um. So können CO2-Emissionen drastisch verringert und die Importabhängigkeit reduziert werden. Wesentlich ist nun, eine leistungsstarke Wasserstoff-Lieferkette aufzubauen und den Wasserstoffhochlauf in ganz Europa voranzutreiben. Internationale, sektorübergreifende Energiepartnerschaften wie im Projekt „H2 cross border“ von RAG Austria, bayernets, Bayerngas, MEGGLE und Shell Energy Deutschland leisten dazu einen wichtigen Beitrag. Der CEO der MEGGLE Group GmbH Matthias Oettel betont die Relevanz des Projektes und stellt diese im Unternehmenskontext dar: „Wasserstoff ist für MEGGLE ein wesentlicher Baustein für eine zukunftsorientierte und klimabewusste Energieversorgung. Den Wasserstoffbezug über das Cross Border Projekt fördern wir als global ausgerichtetes Unternehmen. Für MEGGLE stellt diese Energiepartnerschaft einen ersten und wichtigen Schritt in eine emissionsreduzierte und künftig emissionsfreie Zukunft dar.“

Auch Markus Mitteregger, CEO der RAG Austria AG weist auf die besondere Bedeutung der Energiepartnerschaft hin und merkt an: „Was jetzt zählt, sind Tempo und Know-how. Ziel des Projektes ist es, eine erste Wasserstoffnutzung grenzüberschreitend darzustellen, um in weiterer Folge das ganze Jahr über ausreichend grüne Energie für Strom, Wärme, die Industrie und Mobilität zur Verfügung zu stellen“. Dr. Matthias Jenn, Geschäftsführer der bayernets GmbH, ergänzt: „Das Projekt „H2 cross border“ zeigt, wie sich Wasserstofferzeugung und -verbrauch vernetzen lassen. Damit wollen wir einen wesentlichen Beitrag für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Bayern leisten.“

Auf dem Weg in die Wasserstoff-Zukunft

Bereits seit 2015 produziert die RAG Austria AG in Pilsbach (Oberösterreich) Wasserstoff im Rahmen ihrer Untersuchungen zur saisonalen Energiespeicherung, nunmehr auch vom TÜV Süd als grüner Wasserstoff zertifiziert. In einem weiteren Schritt hat RAG Austria ihre Anlage zur Produktion von Wasserstoff im österreichischen Biomethanregister und in der Herkunftsnachweisdatenbank erfolgreich registrieren können. Erstmals in Österreich können somit die Nachweise über die produzierten Wasserstoffmengen erstellt werden. Die deutschen Projektpartner bayernets, Bayerngas und Shell arbeiten daran, die Logistik und den Transport Wasserstoff-fit zu machen sowie den Vertrieb des Wasserstoffs und die Dokumentation der Nachweise über Wasserstoffmengen und -Qualitäten in einer entsprechenden Datenbank in Deutschland zu implementieren. Zum ersten Mal soll grüner Wasserstoff grenzüberschreitend aus Österreich nach Bayern geliefert werden. Dabei wird Wasserstoff vom Produzenten RAG an MEGGLE übergeben, in dessen Produktionsprozess eingesetzt und so Emissionen reduziert.

Die Projektpartner untersuchen seit Mitte 2021 die rechtlichen Rahmenbedingungen und technischen Voraussetzungen für einen grenzüberschreitenden Wasserstofftransport, um bestehende (einschließlich regulatorische) Herausforderungen aufzuzeigen, diese anhand konkreter Lösungsvorschläge zu bewältigen und somit die Lieferkette von der Produktion bis zum Endverbraucher real werden lassen.

Projektschritte:

  1. Erzeugung und Speicherung von grünem Wasserstoff mit Hilfe der Wasserelektrolyseanlage in Pilsbach (Lehen)
  2. Nutzung der vorhandenen Zertifizierung nach TÜV SÜD CMS70
  3. Anlagenregistrierung im österreichischen Biomethanregister und Herkunftsnachweisdatenbank
  4. Einspeisung in das Netz im Rahmen einer Beimischung zu Erdgas unter Einhaltung der vom Netzbetreiber vorgegebenen Gasqualitätsanforderungen
  5. Transport von Österreich nach Bayern
  6. Lieferung an den Kunden
  7. Ausstellung der Herkunftsnachweise von grünem Wasserstoff über die Herkunftsnachweisdatenbank in Österreich
  8. Grenzüberschreitender Transfer der Herkunftsnachweise von Österreich nach Deutschland*

* Der grenzüberschreitende Transfer der Herkunftsnachweise ist derzeit nicht möglich, da die derzeit verfügbaren Systeme in Deutschland und Österreich noch nicht kompatibel sind.

Das Projekt „H2 cross border“ und seine Projektpartner haben sich zum Ziel gesetzt, den Markthochlauf von grünem Wasserstoff in Zentraleuropa zu beschleunigen. Die erneuerbare Strom- und Wasserstoffproduktion soll gesteigert, Speichervolumina in Österreich und Deutschland ausgebaut sowie Adaptierungen im Bereich des Gastransports nach Zentraleuropa durchgeführt werden. Damit wird es möglich sein, durch Einsatz von Wasserstoff anstatt fossiler Energieträger in den Produktionsprozessen, einen wesentlichen Beitrag zu Reduktion von Emissionen zu erreichen.

Foto: © RAG Austria AG / Karin Lohberger Photography